Zur Museumsnacht 2022 wurde am Dortmunder U ein weiteres eindrucksvolles Projectionmapping gezeigt. 2019 erstmals an der Westfassade, 2021 dann an an der West- und Südfassade, wurde dieses Mal der Eingangsbereich der Ostfassade projiziert. Das StoryLab kiU inszenierte auf dem Dortmunder U eine Geschichte, die sich um die wichtigen Aufgaben der Zukunft und ihren möglichen Konsequenzen dreht.

Durch die zur Verfügung stehende Projektionstechnik hatte das Koproduktionslabor die Möglichkeit mit dem in Dortmund ansässigen Musiker Henric Schleiner aka EEPH ein Zusammenspiel zwischen Live-Musik und Echtzeit-Visuals auf einer Gebäudefassade zu erforschen. Die Museumsnacht und das Dortmunder U ermöglichte damit in Zusammenarbeit mit dem Koproduktionslabor eine innovative Auseinandersetzung mit dem Medium Projectionmapping und boten eine unkonventionelle Bühne für einen ambitionierten Dortmunder Künstler.

Am 17.09.2021 wurde die Perfomance um 22 Uhr als ­Gastauftritt am Dortmunder U aufgeführt. Die Perfomance ließ sich grob in zwei ­Kapitel gliedern, die jeweils unter­schiedliche ­musikalische sowie visuelle Stile erzählten. Zu Beginn ­wurde eine abstrakte utopischen Auseinandersetzung mit einer möglichen Zukunft dargestellt. Dabei wurden im ­Zusammenspiel zwischen Musik und Visualität harmonische Bilder, wie im Wind wehende Pflanzen oder sanfte Particlemuster, gezeigt. Im zweiten Teil wurde eine dystopische Zukunft zum Hauptthema. Diese wurde durch spitze Formen und düstere Farben, sowie ­hektische Klänge visualisiert.

Die Innovation in diesem Projekt liegt in dem ­unkonventionellen Umgang mit dem Medium ­Projectionmapping. Die meisten Mappings zeigen eine lineare Erzählung, wodurch ein „Lebendigwerden“ der ­Fassade erzeugt wird. Bei diesem Projekt wurde die Fassade nicht durch eine klassische Handlung zum Leben erweckt, ­sondern durch eine ­Brücke zwischen der Musik und den Visuals. Dies bedeutet, dass durch das Tempo, Tonlage und Stimmung die Musik, die Anmutung der Fassade veränderte. Die Musik und das Gebäude wurden zu einem Medium. Dabei lag der Performance ein aktives Zusammenspiel zwischen dem Musiker (EEPH) und Visual Artist (Laurin Bürmann) zugrunde. Der Charakter einer Live-Perfomance wurde dem Zuschauer besonders deutlich, indem EEPH mit einer Gitarre seine Musik unterstützte und Laurin ­Bürmann durch die Visuals auf sie reagiert. Dabei konnten beide auf modulare Setups zurückgreifen, die sie vor Ort aufeinander reagieren ließen. Während der Performance agierte das eine Medium reaktiv zum jeweils anderen und ließ dabei völlig neue Dynamiken entstehen. Durch diese Dynamiken wurde die ­Aufführung zu einem Unikat und blieb eine einmalige Aufführung.

Für das Koproduktionslabor bot dieses Projekt die ­Möglichkeit, sich tiefer mit Projectionsmappings und ihren Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Dabei ­wurden audioreaktive Setups in Resolume produziert, 3D ­gerenderte Inhalte produziert und eine Schnittstelle für die Live-Perfomance kreiert. Zudem wurde durch das konzeptionelle Zusammenarbeit zwischen dem ­Koprduktionslabor und EEPH die lokale Künstlerszene gestärkt. Als offizieller Abschluss der Museumsnacht, einem Großevent der Dortmunder ­Kulturszene, war die Sichtbarkeit für dieses Projekt enorm. Das ­Koproduktionslabor sowie EEPH erhielten eine Präsentationsfläche, durch die sie das konzeptionell ­sowie technisch innovative Arbeiten in Dortmund und ­insbesondere im Koproduktionslabor zeigen konnten.

Seit 2012 produziert der dortmunder ­Multiinstrumentalist „eeph“ elektronische Musik, im Bereich Electronica, Downtempo. Seine Musik wurde unter anderem auf den Labels Deep Heads (London, GB), Sunset Waves ­(Austin, US), Café del Mar (Ibiza, ES) veröffentlicht. Auch in ­Filmen wie Omogeneo, Devenir Grand Demain und In Limbo ­finden seine Werke Platz. Mehr Informationen unter:

eeph.de


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