Projektbetreuung, Beratung, Entwicklung: Max Schweder

Für die Entwicklung des interaktiven Digitalkunstwerks “Petal Dreams” fragte das  Künstler*innen-Kollektiv ‘Ruhrgebieterinnnen’ (www.ruhrgebiterinnen.de) das Koproduktionslabor als Beratungs- und Entwicklungspartner an. 

‘Petal Dreams’ sollte dem Publikum der Ruhr Games Festival 2023 präsentiert werden und “eine Art Verbindungsfenster zwischen digitalem Raum und sportbegeistertem Publikum” schaffen.

Folgende Unterstützung wurde angefragt: 

  • Unterstützung und Beratung bei der Entwicklung in TouchDesigner oder Unity
  • Beratung in Bezug auf stabiles Publikums-Tracking bei Tageslicht
  • Beratung in Bezug auf Interaktion von größeren Menschengruppen mit einem digitalen Kunstwerk

Für die Entwicklung trafen sich das Team des KoLab und die Ruhrgebieterinnen an zwei Tagen im Labor am Dortmunder U. Im Anschluss daran betreute Max Schweder die Entwicklung und die Uraufführung online und per Remote-Zugriff. 

Unity: 

Als Ausspielplattform wurde Unity gewählt, um den Ruhrgebieterinnen möglichst in ihren bereits erlernten Methoden entgegenzukommen. Unity bietet hier mit der High Definition Render Pipeline eine zugängliche Entwicklungsumgebung, in der sich erlerntes aus anderen Programmen wie Blender und Houdini in Echtzeit übertragen und anwenden lässt. 

ZED 2i: 

In Vorgesprächen fragten die Ruhrgebieterinnen den Einsatz einer Azure Kinect Tracking-/Tiefenkamera an. Im Verlauf der Entwicklung wechselte das Team auf eine ZED 2i Stereokamera mit Body-Tracking Funktion. Der Grund hierfür war, dass die Kinect mit Time-Of-Flight Prinzip arbeitet und von Infrarot Licht abhängig ist, dass die Kamera unsichtbar aussendet und wieder empfängt. Dieses Infrarotlicht wird bei Tageslicht vom Sonnenlicht überstrahlt. Somit verliert die Kinect bei starker Sonneneinstrahlung ihre Tracking- und Tiefen-Fähigkeiten. 

Da ‘Petal Dreams’ vor allem tagsüber gezeigt werden sollte, musste eine Alternative gefunden werden. 

Das Koproduktionslabor bot hier die ZED 2i von Stereolabs an. Diese arbeitet eher nach dem Prinzip menschlicher Augen und nutzt kein zusätzliches, künstliches Infrarot-Licht. Somit ist diese Kamera bei Tageslicht eine gute Alternative, wenn es um stabiles 3D Bodytracking geht. 

VFX GRAPH: 

Die Ruhrgebieterinnen entwickelten im Projektverlauf das Konzept von durch das Publikum gesteuerten Regenwolken, die Pflanzen und Blumen wachsen lassen. 

Schweder entwickelte hierfür ein Unity-Setup aus virtuellen Kameras und Partikel-Systemen. Die Körper-Bewegungen und Positionen der Betrachter*innen wurden in Echtzeit in virtuelle Wolken umgewandelt. Diese virtuellen Wolken “regneten” auf den virtuellen, verspiegelten Boden herab und ließen dort virtuelle Pflanzen und Blumen sprießen.


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